Regionale und korporative Identitäten und historische Diskontinuität
Hrsg. v. Renata Cornejo, Kristina Kaiserová und Manfred Weinberg
[= Aussiger Beiträge. Germanistische Schriftenreihe aus Forschung und Lehre; 12], 2018
ISSN 1802-6419 (Print), ISSN 2570-916X (Online), ISBN 978-80-7561-150-5 (UJEP), ISBN 978-3-7069-1025-5 (Praesens Verlag)
271 Seiten
Die zwölfte Ausgabe der Aussiger Beiträge fokussiert auf regionale und historische Identitäten und die Frage, ob und wie die historische Diskontinuität in der Selbstdarstellung und Konstruktion von dieser/n Identität(en) in den Grenzregionen Tschechiens reflektiert wird. Städte, Gemeinden, Vereine, aber auch Firmen samt ihrer berühmten Marken werden als relativ beständige Subjekte inszeniert, deren Image oft auf ihrer Tradition beruht. Der an manchen Orten in den Grenzregionen Tschechiens fast vollständige Bevölkerungsaustausch bedeutete für die davon betroffenen Städte, Institutionen oder Firmen einen beträchtlichen Einschnitt in die Kontinuität ihrer Entwicklung. In diesem Zusammenhang sind insbesondere folgende Fragen von Bedeutung: Wie gehen die Städte, Gemeinden, Vereine und Firmen mit dem Thema Vertreibung und der Diskontinuität ihrer Geschichte um? Wie wird ihre Selbstdarstellung in den repräsentativen historischen Publikationen, Informations- und Propagationsmaterialien und öffentlichen Feierlichkeiten durch die Diskontinuität des Bevölkerungstransfers geprägt? Es sind die historischen Darstellungen, die Informations- und Propagationsmaterialien, die das Hauptgewicht der Konstruktion einer beständigen Identität tragen, die den Umgang mit der Diskontinuität einschließt. Erst die darin enthaltenen oder herangezogenen narrativen Konstruktionen vermögen den radikalen historischen Bruch in der Identität aufzuarbeiten und die die Identität bedrohende Diskontinuität zu überbrücken.
Beiträger/innen: Jan Budňák, Renata Cornejo, Elisabeth Fendl, Ladislav Futtera, Veronika Jičínská Sandra Kreisslová, Martin Maurach, Mirek Němec, Jana Nosková, Lukáš Novotný, Václav Smyčka, Karin S. Wozonig